Ich bin grundsätzlich nicht der Typ, der einfach mal so irgendetwas macht. Wenn ich etwas Neues vorhabe, dann wird dies geradezu akribisch vorbereitet. Habe ich vor, zum Beispiel mit Joggen anzufangen, recherchiere ich zunächst sehr lange im Internet, schaue mir haufenweise YouTube-Videos an, kaufe dann passende Kleidung und Schuhe und dann kann es vielleicht irgendwann losgehen.
Schon lange war mir klar, dass mit mir etwas nicht stimmt. Von meiner körperlichen Bestform, die ich vor etwa 15 Jahren hatte (78 kg Körpergewicht bei einer Größe von 1,80 Meter und körperlich sehr guter Fitness), bin ich inzwischen meilenweit entfernt. Insbesondere in der Zeit nach dem Unfall, dem dadurch bedingten Verlust der Arbeit und einer extrem belastenden Trennung, habe ich einiges an Gewicht in mich reingefressen. Durch die Folgen des Unfalls mit dem geschädigten Knie ist Sport nur bedingt möglich. Dazu kommt, dass ich nachts nicht gut schlafen konnte und daher zu wenig Schlaf bekam.
Die Ursachen waren also schnell gefunden, es folgte eine lange Vorbereitungszeit, die bereits im letzten Jahr begann. Es war mir klar, das etwas passieren musste. Ich hörte mir das Hörbuch „Fettlogik überwinden“ von Nadja Hermann an, dass mir sehr gut gefiel und dass ich gerne jedem ans Herz legen möchte, der sich mit der Thematik auseinandersetzen möchte. Ich hatte früher mal mit Weight Watchers sehr gut abgenommen. Dieses Mal sollte der Weg jedoch ein anderer sein. Nach dem Studium des Buches schien mir dieses „du musst deine Punkte aufessen, auch wenn du gar keinen Hunger mehr hast“ völlig kontraproduktiv. Mir war klar, dass es im Prinzip reicht, ein Kaloriendefizit über den Tag zu erreichen. Ich besorgte mir die App Yazio, um die tägliche Kalorienzufuhr zu überwachen. Mit der Apple Watch konnte ich die Aktivität des Tages messen. Ich las in diversen Facebook-Gruppen mit und abonnierte diverse relevante Hashtags bei Instagram.
„Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“
Meister Yoda in „Star Wars – Das Imperium schlägt zurück“
Es war also alles bereit für den Startschuss… außer ich selbst. So vergingen noch einige Monate, in denen ich mir immer versicherte, dass es nun wirklich bald losgehen werde. Im Mai fasste ich endlich den Entschluss, dass die Zeit nun reif sei. Ich weihte die #Herzfrau ein und sie war sogar bereit, sich entsprechend zu beteiligen. Das ist natürlich prima, da man sich sehr gut gegenseitig motivieren kann. Ich wollte das Übel gleich direkt an der Wurzel packen. Die Ursache des Schlafmangels sah ich im Koffein, da ich sehr viel Cola – wenn auch Zero – zu mir nahm. Dazu kommt, dass mein übermäßiger Konsum von Süßigkeiten nicht gut ist. Also wollte ich schauen, wie mein Körper sich verhält, wenn ich 30 Tage auf Koffein verzichte und Zucker, soweit es geht, vermeide. In Bezug auf Zucker sollte dies nicht dogmatisch sein, ich wollte lediglich eine starke Reduktion erreichen, also keine Süßigkeiten, keine Säfte und Erfrischungsgetränke.
Genau heute sind die ersten drei Wochen rum. Die ersten Tage waren schon sehr schwer. Ich war überwiegend müde, was auf den Koffeinverzicht zurückzuführen ist. Ich habe die ersten Nächte neun Stunden geschlafen, was im Vergleich zu den vorherigen sechs Stunden deutlich besser ist. Bei der Ernährung achte ich darauf, ein tägliches Defizit von 1.000 Kalorien zu erzielen. So müsste reich rechnerisch ein Verlust von einem Kilo pro Woche erreicht werden. Das klappt bisher ausgesprochen gut. Ich achte auf Lebensmittel mit viel Eiweiß, esse morgens eine Mischung aus Quark und Joghurt, einmal die Woche gibt es Fisch und auf Süßigkeiten verzichte ich aktuell komplett. Bisher vermisse ich nichts, außer vielleicht abends bzw. zu Mahlzeiten ein kühles Glas Cola. Nach drei Wochen sind bereits über vier Kilo Gewicht gewichen.
Aktuell bin ich zuversichtlich, diese Challenge mit Bravour zu meistern. Doch die Frage ist, wie es danach weitergehen soll. Sicherlich nicht so wie zuvor, dazu geht es mir aktuell einfach zu gut. Das Kaloriendefizit möchte ich so weiterführen. In Bezug auf Zucker und Koffein werde ich die Zügel lockern, aber akribisch weiter alles tracken und das Ziel im Auge behalten, weiter in dem von mir gesteckten Rahmen zu bleiben.
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[…] Ende der vierwöchigen Challenge fiel exakt auf den Sonntag vor meinem Geburtstag. So konnte ich problemlos ein Stück Kuchen zur […]